2 Minuten Lesezeit Nord­see Kol­lek­tiv: Ge­mein­sam geht Meer Startseite Vernetzen Netzwerke Aus der Netzwerkpraxis
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  • Fachkräfte für das Hotel- und Gastronomiegewerbe zu finden, ist oft eine Herausforderung. Dies gilt insbesondere für Ferienregionen abseits der großen Städte.
  • Um die Fachkräftesicherung voranzutreiben, haben sich mehrere Betriebe in St. Peter-Ording zum „Nordsee Kollektiv“ zusammengeschlossen.
  • Gemeinsam gehen sie Themen wie Wohnen, Freizeit, Mobilität und Flexibilität an.

Hochkommen, ankommen, weiterkommen in der „größten Sandkiste Deutschlands“: Die Hotel- und Gastronomiebetriebe aus der Urlaubsregion St. Peter-Ording möchten nicht nur Fachkräfte gewinnen, sondern ihnen auch das Ankommen in der Region erleichtern und eine langfristige Perspektive bieten. Denn dort zu arbeiten, wo andere Urlaub machen, kann auf den ersten Blick reizvoll sein – wirft aber auch Fragen auf: Wo kann ich günstig wohnen? Was unternehme ich in meiner Freizeit? Wie sieht es mit der Mobilität in der Region aus?

„Im hart umkämpften Fachkräftemarkt lassen sich Bewerber*innen für die Ferienregionen meist nur noch dann gewinnen, wenn ihnen eine langfristige Perspektive aufgezeigt wird – auch außerhalb der Arbeit, zum Beispiel bei Fragen zu Wohnraum, Freizeitaktivitäten oder Weiterbildung“, sagt Diana-Nadine Brammann, Geschäftsführerin des „Nordsee Kollektivs“. Da man gemeinsam weiter kommt als allein, kooperieren mehrere Betriebe, die eigentlich Konkurrent*innen sind. „Die Initiative setzt mit ihren innovativen Ideen und Angeboten genau dort an, wo die individuelle Reichweite der Betriebe aufhört, und zugleich sinnvolle Synergien geschaffen werden können“, sagt Brammann.

Vielseitiges Angebot vom Fitnessstudio bis zur Weiterbildung

Das Nordsee Kollektiv hat seit dem Start im Oktober 2020 bereits zahlreiche Projekte im Bereich Personalmanagement umgesetzt. Im Sommer 2021 haben die Beteiligten zum Beispiel das „Crew House“ eingeweiht: ein Haus mit 16 Wohneinheiten sowie Gemeinschaftsräumen und eigener Terrasse direkt am Meer – und in der Nähe der Nordsee-Kollektiv-Betriebe. Praktikant*innen, Auszubildende und Angestellte können dort vorübergehend wohnen, bis sie eine feste Bleibe gefunden haben.

Das Kollektiv bietet weitere Angebote für die Mitarbeitenden an, zum Beispiel das Fitnessstudio „Power House“. Außerdem gibt es eine firmenübergreifende App mit integrierter „Crew Card“, mit der die Beschäftigten Rabatte erhalten oder kostenlos ins Kino oder auf den Golfplatz gehen können.

Nicht zuletzt gehören gemeinsame Weiterbildungsangebote, ein vergünstigtes Leasingangebot für E-Scooter oder E-Bikes, betriebsübergreifende Ausbildungs- und Karrieremodelle sowie Teamevents zum Gesamtpaket des Nordsee Kollektivs. Auch Recruiting-Kampagnen setzt das Kollektiv gemeinsam um.

Uneingeschränkte Transparenz und ein offenes Mitgliedschaftsmodell

„Die uneingeschränkte Transparenz untereinander fordert ein klares Commitment und die Bereitschaft, Kompetenz, Zeit und Geld einzubringen“, sagt Brammann. Das sei nicht nur förderlich, sondern entscheidend für eine funktionierende Kooperation. „Hierbei gilt es, sich ständig in einer agilen Weise zu hinterfragen und das Handeln den aktuellen Gegebenheiten anzupassen“, so die Geschäftsführerin.

Das Nordsee Kollektiv hat ein offenes Mitgliedschaftsmodell. Es ermöglicht Arbeitgebenden, die nicht Teil des Kollektivs sind, über eine Pauschale an den Angeboten teilzunehmen. So können auch ihre Mitarbeiter*innen die Vorteile nutzen.

Für das gemeinsame Personalmanagement wurde das Nordsee Kollektiv vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales als „Innovatives Netzwerk 2021“ ausgezeichnet.

*Diana Brammann war bis August 2024 Geschäftsführerin des Nordsee Kollektivs. Inzwischen ist sie selbstständig und berät andere Organisationen bei Kooperationsprojekten und hält Vorträge.

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