Diversity 3 Minuten Lesezeit #Wo­men­Di­git: Chan­cen­gleich­heit im di­gi­ta­len Wan­del stär­ken Startseite Angebote INQA-Experimentierräume Praxisbeispiele
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  • Die digitale Transformation erfasst alle Bereiche unserer Arbeitswelt und öffnet neue Chancen für die Gleichstellung von Frauen.
  • Um die Potenziale des Umbruchs zu nutzen, müssen Frauen zu Gestalterinnen der digitalen Transformation werden.
  • Das INQA-Experimentierraum-Projekt #WomenDigit setzte dabei auf das innovative Instrument der betrieblichen Experimentierräume.

Die digitale Transformation kann zu mehr Chancengleichheit in der Arbeitswelt führen. Neben Automatisierung und Rationalisierung geht es dabei auch um Vernetzung, Interaktion und Wissensaustausch sowie um neue Formen des Wirtschaftens. Unternehmen organisieren sich auf allen Ebenen neu. Das betrifft nicht nur Geschäftsmodelle, sondern auch die Organisation von Arbeit, Führung und die Unternehmenskultur. Diese Veränderungen eröffnen völlig neue Möglichkeiten – auch und besonders für Frauen. Wie aber lassen sich digitale Arbeitswelten in ihrem Sinne entwickeln? Indem Frauen dazu befähigt werden, den digitalen Aufbruch in den Unternehmen aktiv zu gestalten. Wie das im Interesse aller Mitarbeiter*innen funktionieren kann, hat das INQA-Experimentierraum-Projekt #WomenDigit untersucht.

Mehr Chancengleichheit für Frauen

Das Projekt #WomenDigit entwickelte gemeinsam mit Unternehmen, die Vorreiter in der Digitalisierung sind, Konzepte zur Gleichstellung von Frauen in der Arbeitswelt.

Das Projekt zielte darauf ab, innovative Ansätze zu schaffen, welche die Möglichkeiten für Frauen im digitalen Wandel erweitern und zugleich mögliche Risiken minimieren. Die Projektverantwortlichen fokussierten sich auf drei wesentliche Bereiche, die für Frauen besonderes Potenzial bieten:

  • Agile Arbeitsmethoden
  • Innovative Führungsmodelle und -ansätze
  • Flexible Raum- und Zeitkonzepte

Die durch die Corona-Pandemie verursachte Umbruchsituation in den Unternehmen war dabei einer der Ausgangspunkte. In betrieblichen Experimentierräumen gestalteten die Wissenschaftler*innen vom Institut für Sozialwissenschaftliche Forschung e.V. (ISF) München und der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) gemeinsam mit Beschäftigten, Führungskräften, Personalverantwortlichen sowie Betriebsrät*innen die Arbeitswelt der Zukunft. Die Experimentierräume wurden als ergebnisoffene Praxislaboratorien am ISF München entwickelt und im Pilotbetrieb bei der Robert Bosch GmbH getestet. Anschließend haben 800 kleine und mittlere Unternehmen (KMU) innerhalb des INQA-Angebots INQA-Coaching (ehemals unternehmensWert:Mensch plus) die innovativen Ansätze erfolgreich genutzt. Auch die Audi AG, die Volkswagen AG, der mittelständische IT-Dienstleister Gothaer Systems und die Fintech RatePay haben sie im Rahmen von #WomenDigit eingesetzt.

Experimentierräume: agil, beteiligungsorientiert, sozialpartnerschaftlich

Betriebliche Experimentierräume sind ein gutes Instrument, um Frauen stärker am Transformationsprozess zu beteiligen. Sie setzen auf Agilität, Beteiligung und Sozialpartnerschaft. Agilität, weil es für die Bewältigung des gegenwärtigen Umbruches keine Blaupause, keinen Masterplan gibt, den Unternehmen einfach ausrollen können. Beteiligungsorientierung, da eine erfolgreiche Transformation über die Köpfe der Beschäftigten hinweg nicht möglich ist. Denn sie sind die wichtigsten Expert*innen für ihre Arbeitsprozesse. Sozialpartnerschaft, weil dies der einzige Weg ist, um in vertrauensvoller Kooperation zwischen Management und Betriebsrat Veränderungen im Unternehmen nachhaltig zu verankern. In den Laboratorien entstehen Konzepte, die auch andere Betriebe im Wandel unterstützen können. So tragen die „Labs“ dazu bei, eine gendergerechte Arbeitsumgebung für alle Mitarbeiterinnen zu schaffen.

Audi hat es im Rahmen von #WomenDigit geschafft, den Mitarbeitenden der Lackiererei flexible Arbeitszeiten zu ermöglichen. Durch das betriebliche Praxislaboratorium des Experimentierraum-Projekts konnte der Automobilhersteller die Beschäftigten direkt an den angestrebten Veränderungsprozessen beteiligen. Beruf und Privatleben lassen sich so für viele Beschäftigte besser vereinbaren und der Arbeitsalltag wird familienfreundlicher.

„Wir lassen die Betroffenen, die ihren Arbeitsplatz am besten kennen, die Lösungen erarbeiten, die wir brauchen“, sagt Carsten Mohr, Leiter der Lackiererei.

Chancen nutzen, Risiken minimieren

In der digitalen Transformation liegen die Chancen und Risiken eng beieinander. Zum Beispiel hat mobiles Arbeiten einerseits alte Präsenzkulturen aufgebrochen, ermöglicht auch Führen in Teilzeit und beseitigt damit eines der größten Karrierehemmnisse für Frauen. Andererseits droht hier in der Praxis oft eine neue Erwartungshaltung der permanenten Verfügbarkeit, die zu neuen Belastungen führen kann.

Agile Arbeitsformen überzeugen hingegen, weil sie auf Kommunikation und einer neuen Teamkultur aufbauen, aber sie können auch zum Treiber für eine enge Taktung und mehr Leistungsdruck werden. Und nicht zuletzt: Wenn sich Führung mit der Digitalisierung wandelt, kann sich das Leitbild des Coachings durchsetzen, die digitale Durchdringung der Arbeitswelt kann aber auch zu einem neuen Ausmaß von Kontrolle führen. Um die Chancen zu heben, hat #WomenDigit auf eine nachhaltige Gestaltung in Betrieblichen Praxislaboratorien gesetzt.

Der Experimentierraum sollte sicherstellen, dass Frauen keine beruflichen Nachteile aufgrund von Neuerungen in der Arbeitswelt erfahren. Dr. Marrs rät Unternehmen:

  • Frauen sollten gleichen Zugang zu Weiterbildung und Qualifizierung haben.
  • Die Sichtbarkeit von Frauen muss erhöht werden, auch im Homeoffice.
  • Die Unternehmen müssen für eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf sorgen und Kinderbetreuung anbieten.

Auch andere Unternehmen können von #WomenDigit lernen

Das Projekt #WomenDigit wurde durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) unter dem Dach der Initiative Neue Qualität der Arbeit (INQA) gefördert und durch die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) fachlich begleitet. Das Projekt lief von 2018 bis Herbst 2021. Die gesicherten Erkenntnisse stehen inzwischen auch anderen Unternehmen unter www.womendigit.de zur Verfügung.

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