Unsere Arbeitswelt ist komplexer geworden. Die Schlagzahl im Job nimmt zu, Prozesse verdichten sich. Handy und Laptop geben zwar neue Freiheiten, erschweren aber auch im wahrsten Sinne das Abschalten und eine klare Trennung zwischen Privatleben und Beruf. Dies hat Folgen für unser Wohlbefinden. Die Gefahr, arbeitsbedingt psychisch zu erkranken, ist längst nicht mehr nur ein Problem für die Ebene des Managements. Über 79 Millionen Krankheitstage pro Jahr gehen in Deutschland mittlerweile auf psychische Probleme und Erkrankungen zurück, Tendenz steigend.
Die gute Nachricht: Diese Entwicklung ist nicht unumkehrbar, wenn alle Beteiligten etwas tun. Erforderlich ist eine Enttabuisierung und ein bewussterer Umgang mit dem Thema. Im Rahmen der Initiative Neue Qualität der Arbeit (INQA) hat das Projekt „Psychische Gesundheit in der Arbeitswelt (psyGA)“ zu diesem Zweck verschiedene Broschüren für Unternehmen, Organisationen, Führungskräfte und Beschäftigte entwickelt. Unter dem Titel „Kein Stress mit dem Stress“ bieten sie einen praxisnahen Überblick über die wichtigsten Aspekte und betrieblichen Handlungsfelder psychischer Belastungen und geben konkrete Anregungen und Tipps für den Umgang mit Stress. Der vorliegende Praxisordner ergänzt dieses Angebot und richtet sich an Führungskräfte im öffentlichen Sektor. Neben dem öffentlichen Dienst sind dies Unternehmen, die im öffentlichen Interesse bzw. zu öffentlichen Zwecken handeln, bspw. Sozialbetriebe und Betriebe der Daseinsvorsorge. Führung beeinflusst maßgeblich das Ausmaß und die Qualität psychosozialer Belastungen, Beanspruchungen und Ressourcen. Dies gilt sowohl hinsichtlich der internen Vorgaben und Rahmenbedingungen als auch in Bezug auf die tägliche Führungspraxis von Vorgesetzten.
Nehmen Sie sich die Zeit und lesen Sie, wie Sie den Praxisordner in Ihrem Arbeitsalltag nutzen können. Wir wünschen Ihnen viele neue Erkenntnisse und Anregungen!