Unternehmen können die beruflichen Erfahrungen, Qualifikationen und Kompetenzen von Geflüchteten nicht immer auf den ersten Blick einschätzen. Vergleiche im Ausbildungsbereich sind besonders schwierig, da viele Länder kein duales Ausbildungssystem wie in Deutschland haben. Das kann den Berufseinstieg in Deutschland verzögern. Denn Unternehmer*innen wollen die Kompetenzen ihrer zukünftigen Beschäftigten erst genau kennen, bevor sie sie einstellen, um sie entsprechend ihrer Berufserfahrung und Ausbildung gezielter einzusetzen. Schließlich ist die Einarbeitung selbst eine unternehmerische Investition, die sich lohnen muss. Unternehmen und Geflüchtete können einiges für einen guten Start im Betrieb tun, auch wenn die klassischen Beurteilungskriterien wegfallen.
Sieben Tipps für einen guten Start von Geflüchteten im Unternehmen
Wie integriere ich Geflüchtete am besten in mein Unternehmen? Wo erhalte ich Unterstützung? Die folgenden sieben Ratschläge helfen Ihnen und Ihren möglichen neuen Beschäftigten beim Einstieg in den Beruf.
Die EQ ist ein vergütetes Langzeitpraktikum von sechs bis zwölf Monaten, das Geflüchteten die Möglichkeit bietet, praktische Erfahrungen zu sammeln und sich auf eine Berufsausbildung vorzubereiten. Der Ausbildungsbetrieb kann potenzielle Fachkräfte kennenlernen, während die Geflüchteten tiefere Einblicke in einen Ausbildungsberuf und den Betrieb erhalten.
Bei Schnuppertagen und Praktika können Sie herausfinden, ob Bewerber*in und Unternehmen zusammenpassen. Geflüchtete können als Gastschüler*innen im Vorfeld der Ausbildung den Berufsschulunterricht kennenlernen. Das hilft bei der Einschätzung, ob die vorhandenen Sprachkenntnisse für die Schule ausreichen.
Das deutsche Ausbildungssystem ist Flüchtlingen oft unbekannt. Erläutern Sie ihnen deshalb die Grundlagen und Vorteile einer dualen Berufsausbildung und weisen Sie sie auch auf Unterstützungsangebote wie beispielsweise BAföG (Berufsausbildungsförderungsgesetz) hin.
Schneller Anschluss dank Tandempartner*in: Stellen Sie neuen Auszubildenden erfahrene deutschsprachige Kolleg*innen zur Seite, um die Geflüchteten in der Einarbeitungsphase bei Fragen zum Betriebsalltag und Job zu unterstützen. Auch beim Spracherwerb können sie sich als wichtige Tandempartner*innen erweisen.
Ein guter Start ins Berufsleben ist möglich
Sind die ersten Hürden genommen, funktioniert die Zusammenarbeit mit den neuen Kolleg*innen in der Regel gut. Ein tolerantes und offenes Umfeld sowie klare Regeln im Betrieb helfen, die interkulturellen Teams zusammenzuschweißen und Integration zu leben.