Diversity 2 Minuten Lesezeit Gu­ter Start: So ge­lingt der Be­rufs­ein­stieg für Ge­flüch­te­te Startseite Themen Diversity Diversitätsmanagement
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  • Viele Betriebe suchen dringend Fachkräfte und möchten Geflüchtete einstellen.
  • Qualifikationen von Geflüchteten zu ermitteln, kann aufgrund anderer Ausbildungssysteme und Abschlüsse in den Herkunftsländern herausfordernd sein.
  • Diese sieben Tipps helfen Ihnen, die Kompetenzen zukünftiger Mitarbeitenden besser einzuschätzen und den Berufseinstieg für Geflüchtete zu ermöglichen.

Unternehmen können die beruflichen Erfahrungen, Qualifikationen und Kompetenzen von Geflüchteten nicht immer auf den ersten Blick einschätzen. Vergleiche im Ausbildungsbereich sind besonders schwierig, da viele Länder kein duales Ausbildungssystem wie in Deutschland haben. Das kann den Berufseinstieg in Deutschland verzögern. Denn Unternehmer*innen wollen die Kompetenzen ihrer zukünftigen Beschäftigten erst genau kennen, bevor sie sie einstellen, um sie entsprechend ihrer Berufserfahrung und Ausbildung gezielter einzusetzen. Schließlich ist die Einarbeitung selbst eine unternehmerische Investition, die sich lohnen muss. Unternehmen und Geflüchtete können einiges für einen guten Start im Betrieb tun, auch wenn die klassischen Beurteilungskriterien wegfallen.

Sieben Tipps für einen guten Start von Geflüchteten im Unternehmen

Wie integriere ich Geflüchtete am besten in mein Unternehmen? Wo erhalte ich Unterstützung? Die folgenden sieben Ratschläge helfen Ihnen und Ihren möglichen neuen Beschäftigten beim Einstieg in den Beruf.

Einstiegsqualifizierung (EQ)

Die EQ ist ein vergütetes Langzeitpraktikum von sechs bis zwölf Monaten, das Geflüchteten die Möglichkeit bietet, praktische Erfahrungen zu sammeln und sich auf eine Berufsausbildung vorzubereiten. Der Ausbildungsbetrieb kann potenzielle Fachkräfte kennenlernen, während die Geflüchteten tiefere Einblicke in einen Ausbildungsberuf und den Betrieb erhalten.

Schnuppertage, Praktika, Gastschüler*in der Berufsschule

Bei Schnuppertagen und Praktika können Sie herausfinden, ob Bewerber*in und Unternehmen zusammenpassen. Geflüchtete können als Gastschüler*innen im Vorfeld der Ausbildung den Berufsschulunterricht kennenlernen. Das hilft bei der Einschätzung, ob die vorhandenen Sprachkenntnisse für die Schule ausreichen.

Duales Ausbildungssystem erläutern

Das deutsche Ausbildungssystem ist Flüchtlingen oft unbekannt. Erläutern Sie ihnen deshalb die Grundlagen und Vorteile einer dualen Berufsausbildung und weisen Sie sie auch auf Unterstützungsangebote wie beispielsweise BAföG (Berufsausbildungsförderungsgesetz) hin.

Anerkennungsberatung IQ
Das Förderprogramm IQ bietet Menschen mit ausländischen Berufsqualifikationen eine Anerkennungs- und Qualifizierungsberatung an. Dabei erfahren sie zum Beispiel, welche Papiere erforderlich sind. IQ bietet auch Ausgleichsmaßnahmen an, wenn es große Unterschiede zum deutschen Referenzberuf gibt.
Anerkennungs-Finder
Im Anerkennungs-Finder „Anerkennung in Deutschland“ erfahren Geflüchtete, ob und wo ihr ausländischer Berufsabschluss anerkannt wird. Bei der Zentralstelle für ausländisches Bildungswesen können sie eine individuelle Zeugnisbewertung anfordern. Das hilft ebenfalls bei der Einschätzung ihrer Qualifikationen und der Suche nach einem geeigneten Beruf.
Initiativen und Netzwerke
Verschiedene Initiativen und Netzwerke unterstützen Unternehmen bei der Integration von Flüchtlingen. Organisationen wie die „Charta der Vielfalt“ und das Netzwerk „Unternehmen integrieren Flüchtlinge“ beantworten rechtliche Fragen, geben praktische Tipps und bieten Integrationsleitfäden an. Auch die örtliche Handwerkskammer, Industrie- und Handelskammer oder Landwirtschaftskammer sind gute Anlaufstellen.
Sprachtandems

Schneller Anschluss dank Tandempartner*in: Stellen Sie neuen Auszubildenden erfahrene deutschsprachige Kolleg*innen zur Seite, um die Geflüchteten in der Einarbeitungsphase bei Fragen zum Betriebsalltag und Job zu unterstützen. Auch beim Spracherwerb können sie sich als wichtige Tandempartner*innen erweisen.

Ein guter Start ins Berufsleben ist möglich

Sind die ersten Hürden genommen, funktioniert die Zusammenarbeit mit den neuen Kolleg*innen in der Regel gut. Ein tolerantes und offenes Umfeld sowie klare Regeln im Betrieb helfen, die interkulturellen Teams zusammenzuschweißen und Integration zu leben.

Praxisbeispiel: Autohaus Golbeck Das Autohaus Golbeck über seine Erfahrungen mit interkultureller Zusammenarbeit und Vielfalt im Betrieb.

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