Führung 2 Minuten Lesezeit Le­ben­s­pha­se­n­ori­en­tier­tes Ar­bei­ten im Maler­be­trieb Startseite Themen Führung Führungskultur
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  • Wie lassen sich Fachkräfte im Handwerk langfristig sichern? Mit dieser zentralen Frage setzen sich die temps Malereibetriebe intensiv auseinander.
  • Die Antwort fanden sie Im lebensphasenorientierten Personalmanagement - ein Ansatz der die unteschiedlichen Lebensabschnitte und Bedürfnisse der Mitarbeitenden konsequent in den Mittelpunkt stellt.
  • Mit Maßnahmen wie Generationen-Tandems, flexiblen Arbeitszeitmodellen und altersübergreifender Weiterbildung schafft das Unternehmenen attraktive Rahmenbedingungen , um Fachkräfte langfristig zu halten und dem demografischen Wandel aktiv zu begegenen.

„Als ich 2011 die Altersstruktur unserer Belegschaft analysierte, war ich regelrecht geschockt", erinnert sich Ulrich Temps, Geschäftsführer der temps Malerbetriebe. Ihm war klar: „Wenn wir jetzt nicht handeln, schrumpft unser Unternehmen kontinuierlich." Für die temps-Gruppe, ein Familienunternehmen aus Niedersachsen mit sechs Standorten in Nord- und Ostdeutschland, war diese Erkenntnis der Startschuss für die Entwicklung eines lebensphasenorientierten Personalmanagements.

Ganzheitlicher Ansatz für alle Lebensphasen

Ulrich Temps hat früh erkannt: Wer Fachkräfte binden will, muss ihre unterschiedlichen Lebensphasen und Bedürfnisse ernst nehmen. Gemeinsam mit der Personalabteilung entwickelte er ein modernes Personalmanagement, das genau hier ansetzt. Konkret bedeutet das: flexible Arbeitszeitmodelle für Eltern, Weiterbildungsmöglichkeiten für alle Altersgruppen und kreative Lösungen für den gleitenden Übergang in den Ruhestand. Mit diesem ganzheitlichen Ansatz gelingt es dem Malerbetrieb tems, die Bedürfnisse der Mitarbeitenden mit den betrieblichen Anforderungen in Einklang zu bringen – und damit die Zufriedenheit und Loyalität im Team nachhaltig zu stärken.

Erfahrung weitergeben: Generationenübergreifende Zusammenarbeit im Tandem-Modell

Ein besonderer Erfolg sind die Tandem-Modelle für Jung und Alt: Erfahrene Mitarbeitende, die eigentlich bereits im im Ruhestand sein könnten, bleiben dem Unternehmen in Teilzeit erhalten und geben ihr Wissen gezielt an die nächste Generation weiter. Diese gelebte Lernkultur überzeugt über alle Altersgrenzen hinweg: Die Älteren können schrittweise und planvoll in den Ruhestand übergehen, während die Jüngeren von jahrzehntelanger Berufserfahrung profitieren und schneller im Handwerk Fuß fassen.

Konsequente Förderung aller Altersgruppen

„Wer heute wettbewerbsfähig bleiben will, muss kontinuierlich in die Entwicklung seiner Mitarbeitenden investieren", betont Ulrich Temps. Deshalb fördert er systematisch alle Altersgruppen – von den Auszubildenden bis zu den erfahrenen Fachkräften. "Wir sind der festen Überzeugung, dass Weiterbildung und eine gute Ausbildung wichtige Schlüssel sind, um neue Mitarbeitende zu gewinnen und alte im Betrieb zu halten", so der Unternehmer.

Begonnen wird dabei sehr früh: Das Programm Ausbildung+ hilft jungen Auszubildenden, die Unterstützung benötigen. Für das Erlernen der deutschen Sprache, der Fachtheorie, des Rechnens und der Sozialkunde gibt es direkte Unterstützung durch pensionierte Lehrkräfte. Statt Baustelle heißt es dann an einem Tag pro Woche: SchulbankNach der Ausbildung durchlaufen sie im Gesellenprojekt die nächste Förderung. Schritt für Schritt entwickeln sie so ihre Fähigkeiten unter stetigem Coaching ihrer Fach- und Führungskräfte weiter, bis sie schließlich eigenständig auch große Baustellen managen können.

Von der Materialbestellung über die Personalplanung bis hin zur Qualitätskontrolle: Im Rahmen der temps NextGen treffen sich junge Führungskräfte regelmäßig, um voneinander zu lernen und standortübergreifend Projekte durchzuführen.

Flexible Arbeitszeitmodelle ermöglichen Vereinbarkeit von Privatleben und Beruf

Auch für Eltern hat temps Lösungen gefunden, die zu ihrem herausfordernden Alltag passen: „Neben der Teilzeit-Option haben unsere Büro-Beschäftigten mit Kindern die Möglichkeit, Flexibilität und wertvolle Zeit durch Homeoffice zu gewinnen. Auf der Baustelle können Eltern kürzere Schichten übernehmen, um die Kinder rechtzeitig aus der Kita abzuholen“, so der Unternehmer.

Vereinzelt arbeiten seine Mitarbeitenden auch in einer 4-Tage-Woche, jedoch mit reduzierten Stunden und entsprechend angepasster Vergütung. „Elternteilzeit mag in Handwerksbetrieben eher selten vorkommen, aber wir sind überzeugt, dass flexible Lösungen allen Beteiligten weiterhelfen“, sagt Temps.

Ein Modell für die Zukunft

Die Malereibetriebe erfreuen sich einer hohen Attraktivität als Ausbildungsbetriebe und können offene Stellen in der Regel zügig besetzen.

„Die Zeiten, in denen sich Handwerksbetriebe ihre Mitarbeitenden aussuchen konnten, sind vorbei", sagt Ulrich Temps. "Wer heute Fachkräfte gewinnen und halten will, muss ihnen neben einem sicheren Arbeitsplatz weitere Anreize bieten. Ein familiäres Umfeld, attraktive Benefits und sinnvolle Möglichkeiten zur Weiterentwicklung sowie individuellen Potenzialentfaltung für alle Mitarbeitenden haben sich im Rahmen des Personalmanagements als Schlüssel zum Erfolg erwiesen.”

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