Wer sich bei der Arbeit nicht wohlfühlt und psychisch belastet ist, kann weniger leisten. Psychische Probleme am Arbeitsplatz sind ein häufiger Grund für Krankschreibungen von Beschäftigten – Erkrankungen und Burn-out nehmen seit Jahren zu. Dies kann sich auch negativ auf die wirtschaftlichen Ziele eines Unternehmens auswirken. Damit Mitarbeiter*innen zufrieden und gesund bleiben, können Sie selbst viel tun. Denn mit ihrem eigenen Handeln können Führungskräfte die psychische Gesundheit ihrer Beschäftigten auf verschiedene Weise fördern. Dabei geht es vor allem darum, von vornherein ein gesundes Betriebsklima zu schaffen.
Gesundes Klima heißt vor allem: Wertschätzung bei der Arbeit
Für eine gesunde Führung ist eine mitarbeiterorientierte Perspektive wichtig: Was sind die Bedürfnisse der Beschäftigten und wie kann ich als Führungskraft dazu beitragen, diese zu erfüllen? Indem Sie diese Gesichtspunkte bei Ihrem Stil berücksichtigen, sorgen Sie dafür, dass Mitarbeiter*innen ihre Potenziale bei der Arbeit voll ausschöpfen können. Im Zentrum der mitarbeiterorientierten Führung stehen Wertschätzung sowie eine Kommunikation auf Augenhöhe.
Gesund führen: 10 Tipps für mehr psychische Gesundheit und Wertschätzung am Arbeitsplatz
Sie sind Führungskraft? Prüfen Sie sich selbst: Wie sieht es mit Ihrem Führungsstil aus? Mit diesen Tipps für wertschätzendes Handeln fördern Sie ein gutes Betriebsklima und die psychische Gesundheit Ihrer Mitarbeitenden:
Loben Sie Ihre Mitarbeitenden für besonderes Engagement, gute Ideen und kollegiales Verhalten im Team. Auf diese Weise erkennen sie, dass ihr Einsatz wahrgenommen und gewürdigt wird.
Geben Sie Ihren Mitarbeitenden Aufgaben, die zu ihren Interessen und Qualifikationen passen. Wichtig ist es auch, dabei ihre persönlichen Entwicklungs- und Berufsziele in den Blick zu nehmen und einzubeziehen.
Durch einen gleichbleibend freundlichen Umgangston, auch im hektischen Arbeitsalltag, erfahren Ihre Mitarbeitenden Wertschätzung und Respekt.
Wenn ein Fehler passiert, sollte nicht die Suche nach den Schuldigen im Mittelpunkt stehen. Fragen Sie stattdessen, was das gesamte Team daraus lernen kann. Eine konstruktive Kritik- und Fehlerkultur hilft, eigene Stärken und Schwächen zu identifizieren und vermeidet ein Klima der Angst im Unternehmen.
Beschäftigte spüren, wenn Ihnen ihr Wohlergehen und ihre Gesundheit ehrlich am Herzen liegt. Zeigen Sie Einfühlungsvermögen und fragen Sie nach, wie es ihnen geht, was sie gerade besonders beschäftigt, freut oder anstrengt.
Überforderung kann sich negativ auf die psychische Gesundheit auswirken. Daher sollten Sie Ihren Mitarbeitenden Aufgaben geben, die sie auch wirklich bewältigen können und eine adäquate Belastung darstellen. Wichtig dabei: Die Ziele sollten gemeinsam mit der Person festgelegt werden.
Schaffen Sie Wege, wie die Beschäftigten Sie unkompliziert kontaktieren können. Stehen Sie für Fragen zur Verfügung und reagieren Sie möglichst zeitnah auf die Bitte nach Rückmeldungen. Zu einer guten Kommunikation gehört auch, selbst aktiv in den Austausch zu gehen – nicht nur, wenn etwas schiefläuft.
Gerüchte über Veränderungen im Unternehmen können bei Mitarbeiter*innen Unsicherheiten, Ängste und Stress auslösen. Stehen Neuerungen an, sollten Sie am besten sofort und ausführlich darüber informieren und für Fragen zur Verfügung stehen.
Übermäßige Kontrolle engt Beschäftigte ein und erweckt den Eindruck, Sie würden ihnen misstrauen. Zeigen Sie ihnen, dass Sie ihnen zutrauen, eigenverantwortlich zu arbeiten und Entscheidungen selbständig zu treffen.
Vermitteln Sie Ihrem Gegenüber im Mitarbeiter*innen-Gespräch, dass Sie an einem echten Feedback zu Ihrem Führungsverhalten interessiert sind. Dadurch haben Sie die Chance, für sich selbst etwas daraus zu lernen.