Ein glückliches Privatleben und eine aussichtsreiche Karriere müssen kein Widerspruch sein. Führungskräfte und Unternehmen sollten ihren Mitarbeiter*innen eine nachhaltige Work-Life-Balance ermöglichen, da dies nicht nur die Arbeitnehmer*innen zufriedener und ausgeglichener macht, sondern auch ihre Leistungsfähigkeit steigert. Darüber hinaus ist eine ausgewogene Balance zwischen Leben und Job ein begehrter Benefit für viele Fachkräfte. Arbeitgeber*innen, die ein gesundes Arbeitsumfeld schaffen, haben daher einen Vorteil bei der Suche nach neuen Beschäftigten.
Wenn für ihre Mitarbeiter*innen Arbeit und Freizeit im Gleichgewicht stehen, profitieren Unternehmen auf vielfältige Weise. Dies zeigt sich zum Beispiel an einer besseren Gesundheit und weniger krankheitsbedingten Ausfällen. Eine stärkere Bindung der Arbeitnehmer*innen an das Unternehmen sowie eine geringere Fluktuation sind ebenfalls Vorteile einer guten Work-Life-Balance im Betrieb. Zudem sind Mitarbeiter*innen mit einem ausgewogenen Verhältnis zwischen Arbeit und Leben flexibler und engagierter und schöpfen ihr Kreativitätspotenzial besser aus.
Woran Sie eine gute Work-Life-Balance messen können
Doch was ist die Definition einer guten Work-Life-Balance? Im Kern geht es um die Frage, wie flexibel Mitarbeitende ihre Arbeit zeitlich und räumlich erledigen können. Auch wieviel Zeit und Kraft ihnen für private Aktivitäten und Verpflichtungen bleibt, spielt eine wichtige Rolle. Um die Voraussetzungen für eine ausgeglichene Work-Life-Balance in Ihrem Unternehmen zu ermitteln, sollten Sie verschiedene Aspekte berücksichtigen:
- Sind die Arbeitszeiten planbar? Wieviel Zeit verbringen die Mitarbeitenden am Arbeitsplatz? Zu welchen Zeiten arbeiten sie?
- Sind Mitarbeitende für die Arbeit an einen Standort gebunden? Oder können sie zumindest zeitweise auch von zuhause arbeiten?
- Aber auch: Wie sieht es mit der Arbeitsbelastung und Arbeitsgestaltung aus? Können Aufgaben ohne Überstunden erledigt werden?
Tipps und Maßnahmen: Das können Arbeitgeber*innen für eine gute Work-Life-Balance tun
Um Mitarbeitende darin zu unterstützen, ihre Arbeit so gut wie möglich zu erledigen und gleichzeitig Beruf und Privatleben zu vereinbaren, können Unternehmen an verschiedenen Stellen ansetzen. Die folgenden sieben Tipps und Maßnahmen helfen dabei:
Nicht alles muss vom Büro aus gemacht werden. Ermöglichen Sie Ihren Mitarbeiter*innen Homeoffice sowie flexible Arbeitszeiten. Davon profitieren ganz besonders Beschäftigte, die Kinder betreuen oder Angehörige pflegen. Monats- und Jahresarbeitszeitkonten oder Sabbaticals können eine wertvolle Ergänzung für flexible Arbeitsmodelle sein.
Wenn am Ende immer die Zeit fehlt und die Arbeit überhandnimmt, liegt das auch an der Planung. Setzen Sie Ihre Projekte daher so auf, dass Sie Unvorhergesehenes und zeitliche Puffer einplanen. Sorgen Sie für eine angemessene Aufgabenverteilung, klare Ziele und flexible Kapazitäten, auf die Sie bei zeitlichen Engpässen zurückgreifen können.
Häufig werden Beschäftigte aus der Arbeit herausgerissen und müssen sich um verschiedene Belange gleichzeitig kümmern. Durchbrechen Sie das tägliche Grundrauschen und schaffen Sie Raum für ungestörtes Arbeiten: Verabreden Sie mit dem Team feste störungsfreie Zeiten – je nach Bedarf eine oder mehrere Stunden am Tag.
Mitarbeiter*innen müssten eigentlich dringend eine Aufgabe erledigen, kommen aber nicht dazu, weil ein Meeting das andere jagt? Prüfen Sie, ob wirklich jedes Meeting im anvisierten Personenkreis notwendig ist. Sorgen Sie stattdessen für Ergebnisprotokolle, die für alle Beteiligten zugänglich sind. So können auch Überstunden vermieden werden, die die Work-Life-Balance aus dem Gleichgewicht bringen.
In einem guten Team sind auch hohe Anforderungen aushaltbar. Denn Kolleg*innen unterstützen sich gegenseitig und springen z. B. füreinander ein, wenn ein wichtiger privater Termin ansteht. Fördern Sie deshalb, dass Ihre Mitarbeiter*innen zusammenarbeiten, und belohnen Sie Kooperation statt Konkurrenz.
Bieten Sie angehenden Eltern Beratung über organisatorische und finanzielle Aspekte des Übergangs von Berufstätigkeit in Mutterschutz und Elternzeit an. Für Alleinerziehende kann eine Teilzeit-Berufsausbildung eine gute Möglichkeit sein, um sich für einen (Wieder-) Einstieg in das Berufsleben zu qualifizieren.