Weiterbildung ist nicht gleich Weiterbildung. Unterteilen lassen sich die Maßnahmen zum Beispiel in Reskilling und Upskilling: Der Begriff Upskilling steht für eine Erweiterung der Fähigkeiten im bisherigen Tätigkeitsbereich. Beim Reskilling erlernen Ihre Mitarbeitenden gänzlich neue Fähigkeiten, um neue Aufgaben erfüllen zu können – wie bei einer Umschulung.
Damit Sie Ihre Mitarbeiter*innen möglichst langfristig an Ihr Unternehmen binden und die Fähigkeiten erhalten, die Ihr Betrieb tatsächlich benötigt, sollten Sie Upskilling und Reskilling strategisch angehen. Wie das gelingt, zeigen Ihnen die folgenden Schritte. Dabei kann es hilfreich sein, für einzelne Maßnahmen auch externe Expertise hinzuzuholen.
Jede*r Mitarbeiter*in verfügt über besondere Kompetenzen. In einem ersten Schritt sollten Sie die diversen Fähigkeiten Ihres Teams analysieren und in einer Übersicht festhalten (Ist-Analyse). Dabei sollten Sie auch die persönlichen Entwicklungsziele der Mitarbeiter*innen abfragen und erfassen.
Schauen Sie nun, welche beruflichen Fähigkeiten in Zukunft besonders in Ihrem Unternehmen gebraucht werden (Soll-Zustand) und gleichen Sie dies mit Ihrer Ist-Analyse ab. Auf diese Weise werden die Kompetenzlücken im Betrieb schnell sichtbar. Ordnen Sie die benötigten Kompetenzen nach Wichtigkeit.
Nachdem Sie den Kompetenzbedarf ermittelt haben, entwickeln Sie eine Strategie und einen Zeitplan für die notwendigen Skilling-Maßnahmen im Betrieb. Wichtig: Beziehen Sie die Beschäftigten und deren persönliche Entwicklungsziele dabei mit ein. Dies ist ein entscheidender Faktor für deren anhaltende Motivation im Job.
Wählen Sie die passenden Bildungsmaßnahmen aus. Seien Sie gern kreativ, denn es gibt viele Formen der Wissensvermittlung. Klassisch sind Schulungen, Seminare und Trainings. Denkbar sind aber z. B. auch Mentorings, bei denen erfahrene Kolleg*innen ihr Wissen weitergeben, oder Job-Rotationen, bei denen Beschäftigte zeitweise in einem anderen Unternehmensbereich arbeiten. In stressigen Jobs kann Micro-Learning sinnvoll sein, das heißt tägliche Mini-Lerneinheiten von 10 bis 15 Minuten (z. B. via E-Mails, Videos, Apps oder Infografiken).
Der Erfolg der Maßnahmen hängt maßgeblich von der Motivation der Beschäftigten ab. Machen Sie es ihnen daher möglichst einfach: Räumen Sie ihnen vor allem Zeit für die Skilling-Maßnahmen ein. Führungskräfte sollten das Vorhaben aktiv unterstützen. Darüber hinaus können Sie gezielt Anreize setzen, z. B. über finanzielle Belohnungen oder Karrieremöglichkeiten.
Nutzen Sie einfache Kennzahlen, um den Erfolg Ihres Skilling-Plans zu überprüfen. Beispiel: Alle Mitarbeitenden einer Abteilung sollen in sechs Monaten in der Lage sein, eine bestimmte (neue) Tätigkeit durchzuführen. Holen Sie zudem das persönliche Feedback der Beschäftigten zur Bewertung der Maßnahmen ein.