Der Pflegealltag als zentrale Ausgangslage
Ziel war es, die Digitalisierung in Pflegeeinrichtungen und Verbänden systematisch und bedarfsorientiert voranzutreiben. Ein digitaler Assistent sollte wie ein Organisationsentwickler funktionieren und die Pflegeeinrichtung bei der digitalen Transformation unterstützen – und sich an den Bedürfnissen der Pflegenden und Pflegebedürftigen orientieren.
Gemeinsam für eine erfolgreiche Digitalisierung in der Pflege
Das Projektteam setzt sich aus Menschen zusammen, die fachliche Perspektive und Praxiswissen aus der Pflegebranche mitbringen. In der Laborphase wurde aus einer Vision ein praktikables, digitales Assistenzsystem für die Pflege, welches die Prozesse der Einrichtung analysiert und geeignete Tools vorschlägt. In der Analyse- und Transferphase konnten die Pflegeeinrichtungen der Projektpartner die Implementierung des digitalen Prozesses erproben und gaben wertvolle Feedbacks für eine bessere Handhabbarkeit und Anwendung.
So fand das Projektteam unter anderem heraus, dass die Pflegeorganisationen bei der Digitalisierung der Prozesse unterschiedlich weit fortgeschritten waren und unterschiedliche Bedarfe hatten. Daraus ergab sich die Anforderung an DiCo, flexibel auf diese Unterschiede eingehen zu können.
In vier Schritten zur digitalen Transformation
Das Ergebnis des INQA-Experimentierraums DiCo ist ein multifunktionales und interaktives Tool, welches die Akteure einer Pflegeeinrichtung durch diese vier wichtigen Phasen navigiert:
- Sensibilisierung und Orientierung
- Analyse und Planung
- Erprobung und Einführung eines Produkts
- Auswertung und Weiterentwicklung.
Das Experimentierraumprojekt hat gezeigt: Eine systematische, an den Bedürfnissen aller Akteure orientierte Digitalisierung kann die Arbeitsbedingungen in Einrichtungen verbessern und zugleich eine hohe Versorgungsqualität der Pflegebedürftigen sicherstellen. Die Phasen des Transformationsprozesses und auch die einzelnen Prozessschritte aus DiCo lassen sich durchaus auch auf andere Branchen übertragen. Nach zweijähriger Projektphase wurden im Juni 2023 die Erfahrungen und Erkenntnisse auf der DiCo-Abschlussveranstaltung vorgestellt. Den Nachbericht finden Sie auf der Projektwebseite.
Hier finden Sie hilfreiche Unterstützungsangebote für die Praxis
DiCo: Lassen Sie sich beim digitalen Transformationsprozesses in der stationären und ambulanten Pflege begleiten. Eine kostenlose Registrierung ist über das DiCo-Online-Portal möglich.
DiCo-Handlungshilfe: Die Handlungshilfe „Digitale Transformation in Pflegeeinrichtungen – Wie sich der Transformationsprozess gestalten lässt“ übersetzt den digitalen Assistenten DiCo in die analoge Form. Sie kann aber auch ohne DiCo im Transformationsprozess unterstützen, indem sie Pflegeeinrichtungen durch systematisch aufeinander aufbauende Prozessschritte leitet.
DiCo-Check: Der Check „Digitalisierung in der Pflege“ erfasst den Entwicklungsstand der Einrichtung hinsichtlich digitaler Transformation mit Hinweisen auf Stärken und Schwachstellen. Das Tool kann für die erste Transformationsphase „Sensibilisierung und Orientierung“ genutzt werden.
DiCo-Spiel: Für die Phase der Sensibilisierung und Orientierung hat das Projekt das analoge und digitale Planspiel „Digitale Transformation in der Pflege“ entwickelt. Denn um als Team gemeinsam gut starten zu können, bedarf es einer Annäherung zu grundlegenden Fragen wie: Worauf kommt es uns beim Digitalisierungsprozess an?
DiCo-Kompendium: Das Kompendium „Digital Companion – Digitalisierung in der Pflege partizipativ, strategisch und bedarfsorientiert gestalten“ bündelt Fachbeiträge und Praxiseinblicke rund um das Produkt.
So geht es mit DiCo weiter
Der Projektpartner Zentrum für Telemedizin ZTM Bad Kissingen GmbH wird DiCo weiterführen. Pflegeeinrichtungen, die das digitale Assistenzsystem über das DiCo-Online-Portal nutzen, können ihre Erfahrungsberichte hier veröffentlichen. So profitieren auch andere Träger und Einrichtungen von dem angeeigneten Wissen. Es wird auch geprüft, ob der Einsatz der DiCo-Technologien im Bereich Eingliederungshilfe möglich sein wird. Darüber hinaus loten ITA, ZTM sowie Verbände bzw. Pflegeeinrichtungen Fördermöglichkeiten für die Weiterentwicklung von DiCo aus.
Steckbrief
Projektleitung:
Vanessa Kubek, Institut für Technologie und Arbeit e.V., Kaiserslautern
Projektpartner:
Zentrum für Telemedizin (ZTM) Bad Kissingen GmbH
Zana Technologies GmbH
Ergosign GmbH
Das Demographie Netzwerk e.V.
Ökumenische Sozialstation Ludwigshafen
Seniorenheim Saaleufer
Bayerisches Rotes Kreuz - Alten- und Pflegeheim Bad Neustadt
Caritas-Altenzentrum St. Hedwig
Projektlaufzeit:
24.09.2020 bis 23.09.2023
Projektwebseite:
https://projekt.dico-pflege.de
Kontakt:
Prozess- und partizipationsbezogene Fragen, Anliegen zur Arbeitsgestaltung
Institut für Technologie und Arbeit e.V., Kaiserslautern
DiCo-Projektleitung Dr. Vanessa Kubek
Telefon: 0631 205 83 27
E-Mail: vanessa.kubek@ita-kl.de
Technologiespezifische Fragen DiCo:
Der Zentrum für Telemedizin e.V. (ZTM)
Dr. Tom Zentek
Telefon: 0971 13131-252
E-Mail: dico@ztm.de