Netzwerkarbeit 3 Minuten Lesezeit At­trak­ti­ve Un­ter­neh­men Trier: Im Dia­log über die Fach­kräf­te­si­che­rung Startseite Vernetzen Netzwerke Aus der Netzwerkpraxis
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  • Mit dem Netzwerk „Attraktive Unternehmen Trier“ fördert die Wirtschaftsförderung Trier den Austausch zwischen Unternehmen in der Region.
  • Die regelmäßigen Netzwerktreffen bieten fachliche Expertise, Erfahrungswissen aus anderen Betrieben und einen kurzen Draht in die Verwaltung.
  • Mit dem Siegel „Mein Top Job Trier“ zeichnet das Netzwerk Unternehmen für ihr Engagement für die Fachkräftesicherung aus.

Voneinander lernen, neue Impulse erhalten, in den Austausch kommen – das sind die Grundgedanken des 2019 gegründeten Netzwerks „Attraktive Unternehmen Trier“. Rund 80 Unternehmen beteiligen sich inzwischen an dem Netzwerk, das von der Wirtschaftsförderung Trier koordiniert wird.

„Wir wollen im Netzwerk die Unternehmen dabei unterstützen, attraktiv für Fachkräfte zu sein, und mit ihnen in einen Dialog zu Themen der Fachkräftesicherung kommen“, fasst Netzwerkkoordinatorin Katharina Klaeser das Ziel des Netzwerks zusammen. Der Impuls zur Netzwerkgründung kam dabei von Unternehmen. Als koordinierende Stelle sei bewusst die Wirtschaftsförderung als neutrale Instanz gewählt worden, so Nina Womelsdorf, die Amtsleiterin der Wirtschaftsförderung.

„Gerade bei der Fachkräftesicherung und zum Beispiel Themen wie der Einwanderung von internationalen Fachkräften sehen die Unternehmen das Potenzial, sie sehen aber auch die viele Bürokratie dahinter – und da wollen wir dann niedrigschwellig unterstützen“, erzählt Womelsdorf. „Diese Fragestellungen muss ja nicht jeder für sich alleine lösen, das können wir gemeinsam tun.“

Herzstück der Netzwerkarbeit sind dabei die regelmäßigen Netzwerktreffen, die von der Wirtschaftsförderung angeboten werden: „Wir legen die Termine fest, übernehmen das Organisatorische, die Themen kommen dann aber sehr stark von den Unternehmen“, so Klaeser. Jeweils 30 bis 40 Unternehmen beteiligen sich aktiv an den Austauschrunden. „Mittlerweile ist das eigentlich ein Selbstläufer.“

Die Zutaten für erfolgreiche Netzwerktreffen sind:

Frequenz

Die Treffen finden drei bis vier Mal im Jahr statt und werden frühzeitig bekannt gegeben. Dann können sich Unternehmen die Termine freihalten. Die Treffen nur quartalsweise anzubieten ist eine bewusste Entscheidung des Netzwerks: „Gerade die Verantwortlichen in kleinen Unternehmen haben einfach kaum Zeit. Wenn wir da zu viel fordern oder ein Unternehmen das Gefühl hat, es muss aus Zeitmangel ständig absagen, dann ist das irgendwann weg und wir haben dieses Unternehmen für das Netzwerk verloren“, betont Katharina Klaeser.

Hoher Praxisbezug

In die Themenplanung werden die Unternehmen stark einbezogen. Aktualität und praktischer Mehrwert stehen an erster Stelle. Themenideen ergeben sich aus Gesprächen und aus vorherigen Treffen. Gezielt sprechen die Organisatorinnen auch Unternehmen an, die über gute Erfahrungen zu den geplanten Themen verfügen. Diese berichten aus der Praxis und teilen ihr Wissen. Ergänzend lädt das Netzwerk weitere Expert*innen ein oder bietet Workshops an.

Direkter Draht in die Verwaltung

„Wir sind als Wirtschaftsförderung der Stadt selbst ein Teil der Verwaltung und nutzen unsere Kontakte“, so Nina Womelsdorf. So erhalten die Unternehmen zum Beispiel Informationen zu Gesetzesänderungen aus erster Hand, da vom Netzwerk Verantwortliche aus dem Ausländeramt oder der Agentur für Arbeit eingeladen werden. „Wir schaffen Runden, in denen aus verschiedenen Bereichen Expert*innen sitzen. Da können die Unternehmen dann einfach mal ihre Fragen loswerden, die dann oft auch direkt gelöst werden können. So können wir ganz viele Hürden abbauen“, so Womelsdorf.

Freiwillige Basis

Die Treffen sind ein Angebot, keine Pflichtveranstaltung. „Wir machen das sehr zwanglos“, betont Katharina Klaeser. „Es gibt keine Mitgliedsbeiträge, es gibt keine Verpflichtungen. Wir sagen einfach: Kommt, wenn euch das Thema interessiert. Und wenn nicht, ist es auch nicht schlimm, ihr werdet beim nächsten Mal trotzdem wieder eingeladen. Wir haben auch eher stille Mitglieder. Aber die erreichen wir dann dadurch, dass wir Informationen in den Verteiler geben.“

Durch die Treffen hat sich der Kontakt zwischen Verwaltung und Unternehmen spürbar verbessert, betonen die Netzwerkerinnen. „Dadurch, dass die Unternehmen ein Gesicht auf der anderen Seite kennen und einen konkreten Ansprechpartner, greifen sie schon mal schneller zum Hörer“, berichtet Katharina Klaeser. „Das ist einfach auch viel Vertrauensarbeit: Wenn Unternehmen wissen, ihnen wird bei uns ,geholfen‘, dann spricht sich das herum.“

Dass die Vernetzung aber zwischen den Unternehmen funktioniert, dafür haben die Netzwerkmacherinnen zahlreiche Beispiele. Aus dem Netzwerk heraus entstanden eine Praktikums-App für Schüler*innen oder eine Kooperation, bei der Unternehmen aus dem Netzwerk Arbeitsplätze für Familienangehörige von ausländischen Pflegekräften zur Verfügung stellen, um diesen das Einleben zu erleichtern. Aktuell arbeiten Unternehmen aus dem Netzwerk beim Thema Sprachkurse für Fachkräfte zusammen und ermöglichen es so auch den kleinen Unternehmen im Netzwerk, diese ihren Mitarbeitenden anzubieten.

Attraktive Unternehmen sichtbar machen: „Mein Top Job Trier“

Der zweite Schwerpunkt des Netzwerks ist die Vergabe des Siegels „Mein Top Job Trier“ für Unternehmen, die ihren Mitarbeitenden attraktive Arbeitsbedingungen bieten und sich besonders für die Gewinnung von Fachkräften engagieren.

Auch der Wunsch nach diesem Angebot entstand aus dem Netzwerk heraus. „Unternehmen tun viel Gutes, haben aber oft nicht die Sichtbarkeit und die Möglichkeiten, das insbesondere im Hinblick auf potenzielle Arbeits- und Fachkräfte zu zeigen. Das wollten wir ändern“, so Womelsdorf. Seit 2021 wird das Siegel alle zwei Jahre vergeben. 2023 wurden 14 Unternehmen ausgezeichnet.

Aktuell wird dessen Vergabe überarbeitet. „Als wir gestartet sind, ging es darum, das Siegel bekannt zu machen. Grundlage für die Vergabe war ein Selbstcheck. Jetzt wollen wir die Kriterien noch mal schärfen für die Vergabe in 2025 und auch für mehr Transparenz und Vergleichbarkeit sorgen“, so Katharina Klaeser.

Auch das geschieht wieder in enger Abstimmung mit den Unternehmen. So war die Neuausrichtung des Siegels ein Thema des vergangenen Netzwerktreffens. „Da konnten wir direkt fragen: Was erwartet ihr von einem Siegel? Was soll das abbilden? Die Unternehmen abzuholen und ihre Bedarfe ernst zu nehmen, das ist einfach wichtig für die Akzeptanz und den Erfolg unserer Angebote“, betont Katharina Klaeser.

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