Fachkräfte 3 Minuten Lesezeit Pau­la Netz­werk: Frau­en für das Fach­kräf­te­land Deutsch­land Startseite Vernetzen Netzwerke Aus der Netzwerkpraxis
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  • Nie zuvor gab es so viele weiblich geführte kleine und mittlere Unternehmen in Deutschland wie im Jahr 2022.
  • Die Arbeitskraft von Frauen birgt ein erhebliches Potenzial, um dem Fachkräftemangel zu begegnen.
  • Gründerin, Inhaberin und Geschäftsführerin Jana Lewe möchte Frauen im Mittelstand fördern. Gemeinsam mit einer Gleichgesinnten hat sie deshalb das Paula Netzwerk gegründet.

Wie lassen sich mehr Frauen für Gründung und Führung in kleinen und mittleren Unternehmen begeistern und Inhaberinnen unterstützen? Wie kann „der Wert“ von Frauen als Fach- und Führungskräfte noch besser sichtbar gemacht werden? Diese Fragen beschäftigten Jana Lewe, Gründerin, Inhaberin und Geschäftsführerin der Weinfass-Manufaktur „Fass-Schmiede“ in Iserlohn, schon lange, bevor sie mit der Agenturinhaberin Judith Budde-Renfordt das Paula Netzwerk im Märkischen Kreis gründete.

Jana Lewe, gelernte Kfz-Mechanikerin und Meisterin, übernahm selbst schon früh Personal- und Führungsverantwortung in der männerdominierten MINT-Branche. 2012 gründete sie schließlich ihr eigenes Unternehmen. Mittlerweile beschäftigt sie 14 Mitarbeitende und hat einen Jahresumsatz von über einer Million Euro. Ihr Beispiel zeigt nur beispielhaft, wie wichtig Frauen für eine gesunde Wirtschaft sind.

Frauen als Wirtschaftskraft

Die Rolle von Frauen bei der Fachkräftesicherung wird auch in der Fachkräftestrategie der Bundesregierung hervorgehoben. Zwar hat Deutschland eine der höchsten Frauenerwerbsquoten in Europa, häufig handelt es sich aber um Teilzeitbeschäftigungen oder Tätigkeiten im Niedriglohnsektor. Hier liegt ein nicht ausgeschöpftes Potenzial.

Natürlich müsse nicht jede Frau, die aktuell arbeitslos oder unzufrieden mit ihrem Arbeitsplatz sei, gründen oder ein Unternehmen übernehmen, so Lewe. Aber eine vielfältige und sichtbare Unternehmerinnenlandschaft sowie begünstigende Rahmenbedingungen seien hilfreich, um mehr Frauen für führende Positionen im Mittelstand zu erreichen.

Im Netzwerk Frauen im Mittelstand fördern

Sich auf diesem Weg und bei den Herausforderungen als Unternehmerin gegenseitig zu unterstützen, das war einer der Gründe, warum Jana Lewe und Judith Budde-Renfordt Anfang 2022 die Paula-Netzwerk GmbH gegründet haben. Im Märkischen Kreis fanden sie bis dahin keine passende Organisation, die politische Lobbyarbeit für Unternehmerinnen und konkrete Unterstützung durch gegenseitige Beratung angeboten hätte. „Da haben wir uns gesagt: Dann gründen wir jetzt was Eigenes.“

Die gemeinsame Netzwerkarbeit und die Angebote des Paula Netzwerks orientieren sich dabei stark an den Erfahrungen, die Jana Lewe und andere Unternehmerinnen im Netzwerk selbst gemacht haben – oder an Dingen, die sie mit dem Wissen von heute gerne anders gemacht hätten.

Gezielt unterstützt das Paula Netzwerk seine Mitgliedsunternehmerinnen in Bereichen, die für Jana Lewe auch entscheidend für erfolgreiches weibliches Unternehmertum sind:

Selbstbewusstsein

Mutig sein, Kontakte knüpfen, sich auch mal in ungewohnte und neue Situationen hineinzubegeben – darauf komme es an, so Lewe. Das Paula-Netzwerk ermutigt seine Mitglieder, sich als Unternehmerinnen immer wieder zu präsentieren und aus sich herauszugehen. Unter anderem gibt es das Format „Paula lädt ein“, in dem eine Unternehmerin sich und ihren Betrieb vorstellt. „Diese Selbstpräsentation immer wieder zu üben, sich zu trauen, sich hinzustellen und stolz auf die eigene Leistung und das eigene Unternehmen zu sein, das ist enorm wichtig“, so Jana Lewe.

Netzwerke

„Kontakte sind das A und O als Unternehmerin“, so Lewe. Durch den Austausch und die Zusammenarbeit im Netzwerk profitieren alle. Wissen wird geteilt, bei Fragestellungen unterstützen sich die Netzwerkerinnen gegenseitig, das Netzwerk bietet Veranstaltungen und Coachings zu verschiedenen Themen an. „Man muss ja nicht alles wissen, man kann auch nicht alles wissen, aber man muss zumindest wissen, wen man anrufen kann“, bringt es Jana Lewe auf den Punkt.

Sichtbarkeit

Getreu dem Motto „Klappern gehört zum Handwerk“ platziert das Paula-Netzwerk seine Mitgliedsunternehmerinnen und ihren Stellenwert für die Wirtschaft in so vielen öffentlichen Kanälen wie möglich. „Wir möchten zeigen, was für tolle Unternehmerinnen es hier in der Region gibt“, so Lewe. So gehört es zum Angebot des Netzwerks, von den Mitgliedsunternehmen professionelle Foto- und Videoaufnahmen zu machen und diese auf der Netzwerkwebsite und in sozialen Medien zu veröffentlichen.

Der Erfolg gibt dem Paula Netzwerk recht, die Nachfrage ist groß. Innerhalb von zwei Jahren konnten rund 40 Unternehmerinnen für das Netzwerk gewonnen werden. Die Bekanntheit in der Region und darüber hinaus wächst beständig. „Gerade im ersten Jahr haben wir uns überall dazugestellt bei Veranstaltungen, um als Netzwerk sichtbar zu sein. Das hat sich inzwischen komplett gedreht: Jetzt werden wir angefragt“, erzählt Jana Lewe. „Inzwischen müssen wir auch mal absagen, weil sonst der Terminkalender explodiert.“

Im Fokus der „Paulas“: Wissenstransfer und Mehrwert schaffen

Die Mitglieder des Netzwerks bezeichnen sich stolz als „Paulas“. Sie alle sind auch Arbeitgeberinnen, denn eine Voraussetzung für die Netzwerkmitgliedschaft ist, dass im Unternehmen Personal beschäftigt wird. „Das ist uns wichtig. Unternehmerinnen mit Personalverantwortung haben noch mal ganz andere Herausforderungen und Themen als Soloselbstständige.“

Bei den regelmäßigen Treffen der „Paulas“ stehen Fachthemen und der unternehmerische Austausch im Mittelpunkt. „Da liegt der komplette Fokus auf Wissenstransfer, das sind keine Kaffeeklatsch-Runden“, so Lewe. „Wir wollen da alle rausgehen mit einem Mehrwert.“ Durch Sponsoring und Mitgliedsbeiträge wird die Netzwerkarbeit, die neben der Unterstützung bei der Öffentlichkeitsarbeit auch rund 25 eigene Veranstaltungen im Jahr umfasst, ermöglicht.

Inzwischen wurden die Netzwerkgründerinnen angefragt, ob sie auch in anderen Regionen Paula Netzwerke gründen möchten. Das ist aktuell noch kein Thema, aber Jana Lewe ermutigt alle Interessierten und Gleichgesinnten, selbst aktiv zu werden: „Wenn der Bedarf da ist und der Wunsch nach gegenseitiger Unterstützung, dann sucht euch Gleichgesinnte und dann fangt einfach an!“

Das Paula Netzwerk wurde in der Kategorie „Innovatives Netzwerk“ mit dem Deutschen Fachkräftepreis 2024 ausgezeichnet.

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