Demokratie mit einer soliden Wirtschaft auf Länderebene gestalten: Mit dieser Vision machten sich neun Unternehmen aus Sachsen 2016 auf den Weg. Heute, rund acht Jahre später, zeigt das Netzwerk mit zahlreichen Angeboten und positiver Kommunikation, wie vielfältig und gastfreundlich Sachsens Betriebe und Gesellschaft sind.
Ziel ist es, Sachsen als bereichernden Lebens- und Arbeitsmittelpunkt für Menschen aus der Region und über die Landesgrenzen hinweg erfahrbar zu machen. Auch die Beratung von Unternehmen bei der Zuwanderung von Fachkräften gehört zu den Tätigkeitsfeldern des Netzwerks, das ebenso Träger der Fachinformationszentren Zuwanderung in Sachsen ist, die im Rahmen des bundesweiten Förderprogramms „Integration durch Qualifizierung (IQ)“ umgesetzt werden.
Gemeinsam mit neun Mitstreiter*innen gründete die damalige Agenturinhaberin Sylvia Pfefferkorn den Verein Wirtschaft für ein Weltoffenes Sachsen, um die Vorzüge der sächsischen Lebens- und Arbeitskultur im Land, aber auch international zu repräsentieren. Unter dem Slogan „Weltoffenheit braucht überall ein Zuhause“ finden sich im Netzwerk Arbeitgeber*innen zusammen, um gemeinsam um ansässige und internationale Fachkräfte zu werben und demokratische und fachliche Bildungsarbeit für Betriebe anzubieten.
Weltoffene Arbeitgeber: Sachsen macht es vor
Im Netzwerk zeigen die Mitglieder, was eine gesunde Wirtschaft und Zivilgesellschaft auf Länderebene für sie bedeutet: „Weltoffene Arbeitgeber*innen sind die, die moderne Arbeitswelten anbieten. Sie kümmern sich darum, dass Mitarbeitende Wertschätzung in der Arbeit erleben. Und sie bieten gute Arbeitsbedingungen an - unabhängig davon, ob die Teammitglieder aus Dresden, Berlin oder Damaskus kommen“, so Sylvia Pfefferkorn aus dem Vorstand von Wirtschaft für ein Weltoffenes Sachsen.
Die aktuell 151 Netzwerkmitglieder – Vertreter*innen aus Kommunen, Handwerk, Industrie, Handel, Finanzwesen, Bildung, aber auch Einzelpersonen – haben seit der Gründung über 10.000 Beratungen, rund 2.500 Coachings und hunderte Veranstaltungen für die Belegschaften von Betrieben und die interessierte Öffentlichkeit realisiert. Dazu gehören etwa Workshops zu den Themen Fake News, Toleranz oder Neue Rechte in Sachsen. Titel und Formate wie „Wie wir dem Gemoser etwas entgegensetzen können“ werden aus den Unternehmen für die Unternehmen entwickelt.
Damit Sachsens Wirtschaft und demokratische Werte auch zukünftig wachsen und nachhaltig erhalten bleiben, führt das Netzwerk aktuell die Kampagne „Die Zukunft Sachsens liegt in deinen Händen“ durch, in deren Rahmen Unternehmen kostenloses Material mit Argumentationshilfen für demokratische Werte bestellen können.
„Die Zukunft Sachsens liegt in deinen Händen“
Mit dieser und vielen weiteren Aktionen wird das Netzwerk nicht müde, Sachsens Vorzüge und Weltoffenheit in den Mittelpunkt zu rücken. Drei Punkte liegen dem Netzwerk dabei besonders am Herzen, so Sylvia Pfefferkorn:
Die Mehrheit Sachsens ist demokratisch, dies betont Sylvia Pfefferkorn immer wieder und verweist auch auf die erhöhte Nachfrage aus Betrieben nach den Bildungsangeboten des Netzwerks. Ziel der Formate: Die Debattenkultur in den Unternehmen und den Austausch im Kollegium fördern. „Wir informieren darüber, wo ich mich direkt an demokratischen Prozessen beteiligen kann, auch über die Wahl hinaus. Wie argumentiere ich richtig? Wie funktioniert ein Faktencheck? Die Unternehmen sind dankbar, dass wir das tun, weil wir damit die partnerschaftliche Zusammenarbeit in den Teams fördern.“
Sachsen ist und bleibt ein Einwanderungsland, davon sind die Arbeitgeber*innen im Netzwerk überzeugt: „Dass wir Menschen brauchen, die gerne mit uns arbeiten wollen und den Lebens- und Arbeitsort Sachsen schätzen, wiederholen wir täglich in den Belegschaften und Unternehmen. Nur so wird es gelingen, diesen Wirtschaftsstandort auch weiterhin erfolgreich zu führen“, macht Sylvia Pfefferkorn im Gespräch deutlich. Die vielfältigen Perspektiven, die durch die Netzwerkmitglieder vertreten werden, unterstreichen diesen Punkt.
„Unser Netzwerk ist unsere Stärke. Unsere Angebote, sei es zu Wirtschaft, Europa oder Fachkräften – all das können wir nur gemeinsam anbieten und damit den Horizont erweitern und vielleicht auch manchmal über den sächsischen Tellerrand hinausschauen. Wir konzentrieren uns dabei auf die positiven Botschaften und merken, dass die Unternehmen voneinander lernen“, sagt Sylvia Pfefferkorn. Diese Form des gemeinsamen Gestaltens und Lernens sei auch typisch für die sächsische Lebensart.
Sylvia Pfefferkorn und die Netzwerkmitglieder sehen der Zukunft Sachsens deshalb zuversichtlich entgegen: „Es wird gelingen, dass die demokratischen Kräfte auch in Sachsen das Ruder in der Hand behalten und unser Engagement sich auszahlt“, so Pfefferkorn. Seit der Landtagswahl 2024 hat das Netzwerk viel Zulauf von Unternehmen gewonnen, die ein Zeichen für eine gesunde Demokratie in Sachsen setzen wollen.