Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) haben häufig zu wenig Ressourcen und/oder Kompetenzen, um die Möglichkeiten von KI kompetent zu bewerten und anzuwenden. Bisher vorhandene Berater*innen konzentrieren sich vor allem auf technische Fragen. So fällt es KMU und ihren Beschäftigten schwer, sinnvolle KI-Anwendungen für ihre Wertschöpfung zu erkennen, diese strategisch zu bewerten sowie präventiv, partizipativ und produktiv zu gestalten und zu nutzen.
Ein Digital-Mentor soll deshalb Führungskräfte, Beschäftigte und Betriebsräte in KMU gezielt dazu befähigen, (Wissens-)Lücken zu schließen und eine, für alle Seiten gewinnbringende, KI-Nutzung zu ermöglichen. In einem Experimentierraum unter dem Titel en[Al]ble wird hierzu ein Konzept und ein Modell für den Einsatz und die Qualifizierung eines Digital-Mentors entwickelt und realisiert.
Digital-Mentor unterstützt alle Beteiligten
Der Digital-Mentor soll technische KI-Grundkenntnisse vermitteln und vor allem Kompetenzen in der ganzheitlichen soziotechnischen Arbeits- und Organisationsgestaltung und in sozialen Innovationen der Gestaltung einer innovationsförderlichen, wertschätzenden Unternehmenskultur besitzen.
Er agiert produktiv und präventiv. Partizipativ nutzt er mithilfe eines mitarbeiterorientierten Personaleinsatzes alle Kompetenzen und sozialen Innovationen für die KI-lntegration. en[Al]ble unterstützt Führungskräfte, Beschäftigte und Betriebsräte in KMU, den für Auswahl und Einsatz der neuen Technologien notwendigen Veränderungsprozess in die betrieblichen Handlungsabläufe zu integrieren (Change-Management) und befähigt diese zur selbstständigen Weiterentwicklung.
Gewerkschaften, Arbeitgeber und INQA-Netzwerk arbeiten zusammen
Das Projekt erprobt zudem, inwiefern Betriebsratsmitglieder und weitere betriebliche Akteure selbst als Digital-Mentor*innen ausgebildet werden und agieren können. en[Al]ble ist somit im besten Sinne ein Experimentierraum für die präventive Nutzung von KI für und von KMU.
Das Modell des Digital-Mentors wird in die Strukturen der Technologieberatungsstellen (TBS) der Gewerkschaften implementiert sowie in die Arbeitgeberverbände und die Partner des INQA-Netzwerk Offensive Mittelstand (OM) sowie in das RKW-Netzwerk (wie Kammern, Fach-, Berufs- und Beraterverbände, Sozialversicherungen). Damit ist er Teil der Handlungsstrukturen der Sozialpartner.
Das ifaa – Institut für angewandte Arbeitswissenschaft e.V. in Düsseldorf führt das Projekt, das am 24.09.2023 endet. Ansprechpartner sind Dr. Stephan Sandrock und Sebastian Terstegen.
Telefon: 0211 / 542263-0
E-Mail: s.sandrock@ifaa-mail.de und s.terstegen@ifaa-mail.de
Homepage: www.arbeitswissenschaft.net/enaible