Erfolgreiche Netzwerkarbeit zum Thema Fachkräftesicherung setzt ein umfassendes Wissen über die Situation vor Ort voraus. Eine solide Faktenbasis durch eine gründliche Analyse bildet die Grundlage für das gemeinsame Handeln der Netzwerkpartner*innen. Was bedeutet eine genaue Analyse der Fachkräftesituation vor Ort? Das ist der sachliche Blick auf aussagekräftige Daten und Informationen und die daraus resultierenden Ergebnisse und Einschätzungen.
Als eine solche Wissensbasis eignen sich Analysen gut als Startimpuls, um die gemeinsame Arbeit im Netzwerk zu definieren. Für bestehende Netzwerke sind Analysen eine gute Gelegenheit, die bisherige Arbeit zu überprüfen und möglicherweise neu auszurichten. In beiden Fällen sollte der Analyse jedoch eine gründliche Planung vorausgehen.
Hieraus entwickeln die Netzwerke dann später konkrete Ziele und Maßnahmen als Basis für die Umsetzung. Diese umgesetzten Projekte können dann mit einer Evaluation reflektiert werden.
Vier Phasen einer erfolgreichen Analyse der Fachkräftesituation vor Ort
Entscheiden Sie, wer am Analyseprozess beteiligt sein sollte. Es ist sinnvoll, Netzwerkpartner*innen auszuwählen, die Erfahrung mitbringen und aussagekräftige Informationen und Daten beitragen können. Auch die Sichtweise von Außenstehenden kann hilfreich sein, da sie meist einen neutraleren Blick mitbringen. Halten Sie die Anzahl der Beteiligten jedoch überschaubar. Klären Sie die zeitlichen Ressourcen und legen Sie fest, wer sich in welchem Umfang einbringen kann. Prüfen Sie, ob eine externe Unterstützung möglich ist.
Gut gemachte Analyseprozesse bestehen aus nachvollziehbaren quantitativen und qualitativen Informationen zum Arbeitsmarkt, zur Region und zu Unternehmen und verknüpfen diese miteinander. Es gibt zahlreiche Daten, Statistiken und Informationen, anhand derer Sie die Fachkräftesituation in Ihrer Region diskutieren und bewerten können – unter anderem im Statistikportal der Agenturen für Arbeit oder vom Statistischen Bundesamt. In einer Gesprächsrunde oder einem Workshop mit Unternehmer*innen und relevanten Arbeitsmarktakteur*innen können Sie zudem Praxiswissen aus der Region sammeln.
Um die gesammelten Informationen und Daten zu verstehen und zu bewerten, empfiehlt es sich, die Analyse zum Gegenstand eines Workshops mit den Netzwerkpartner*innen zu machen. Zur Vorbereitung können zukünftige Potenziale und Bedarfe sowie die sich daraus ergebenden Chancen und Risiken für die Fachkräftesituation in ihrer Region herausgearbeitet werden. Fragen Sie sich dabei stets, ob und welchen Beitrag die Daten für die Ausrichtung des Netzwerkhandelns leisten können.
Das Ergebnis des Analyseworkshops ist idealerweise eine Aufstellung über die Fachkräftesituation in Ihrer Region, mögliche und wichtige Handlungsschwerpunkte und eine Idee, auf welche Bereiche Sie Ihr Netzwerkhandeln konzentrieren möchten. Auch hier gilt, dass nicht der Umfang einer solchen Liste entscheidend ist, sondern die Bewertung der jeweiligen Aspekte im Konsens.
Nutzen Sie den Analyseprozess, um den Erfolg Ihrer Netzwerkarbeit zu sichern
Eine gut gemachte Fachkräfteanalyse gibt Ihrer Netzwerkarbeit die notwendige Basis und Orientierung. Und sie schafft Motivation, dass die Beteiligten an einem Strang zu ziehen. Die Broschüre „Fachkräfteanalyse in regionalen Netzwerken“ führt Sie durch alle Schritte einer Fachkräfteanalyse.
Die Broschüre „Fachkräfteanalyse in regionalen Netzwerken“ steht als PDF-Download zur Verfügung. Die Printversion kann kostenlos über den Webshop des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS) bezogen werden. Alle vier Broschüren der Reihe „Netzwerkarbeit kompakt“ im praktischen Papierschuber können kostenlos unter Nennung der Lieferadresse beim INQA-Netzwerkbüro bestellt werden: netzwerkbuero@inqa.de