Angesichts des demografischen Wandels sehen viele Unternehmen die langfristige Fachkräftesicherung als besonders wichtige Aufgabe. Gerade die Mitarbeiter*innen, die man aufgrund ihrer Qualifizierung, ihres Engagements oder ihrer Führungserfahrung halten will, haben es auf dem Arbeitsmarkt leicht, andere Stellen zu finden. Und diese Gruppe sucht auch am häufigsten aktiv nach Alternativen. Unternehmen müssen daher bei ihrer Personalplanung strategisch vorgehen. Zum einen können sie durch die Schaffung attraktiver Arbeitsbedingungen Beschäftigte an sich binden und neue Talente von sich überzeugen. Zum anderen können sie durch gezielte Weiterbildungsmaßnahmen das vorhandene Potenzial in der eigenen Belegschaft besser ausschöpfen.
Warum ist Personalentwicklung wichtig? Die größte Herausforderung bei der strategischen Personalplanung ist die dauerhafte Sicherung von Fachkräften. Dafür müssen Unternehmen gute Arbeitsbedingungen bieten und auch in die Weiterbildung der eigenen Beschäftigten investieren.
Menschen mit Behinderungen haben ein Recht auf Teilhabe am Arbeitsleben. Hier zeigen wir, wie das in der Praxis besser umgesetzt werden kann.
KI kann helfen, die Bedürfnisse der Beschäftigten besser zu berücksichtigen. KI-Experte Stefan Licht erklärt, was adaptives Lernen ist.
So ermutigen Sie Ihre Beschäftigten, digitale Skills zu erlernen. Die Zukunftszentren helfen dabei mit passgenauen Qualifizierungskonzepten.
Von diesen neuen Maßnahmen bei der Aus- und Weiterbildungsförderung profitieren vor allem kleinere Unternehmen. Was Sie jetzt wissen sollten.
Firmen befürchten Personalknappheit
Viele Unternehmen – sowohl große als auch kleine und mittlere – erwarten, dass es in den kommenden Jahren schwer werden könnte, für alle offenen Stellen geeignete Mitarbeiter*innen zu rekrutieren. Das aktuelle Fachkräftemonitoring (Erhebungszeitraum 2020) bekräftigt diese Einschätzung und führt als ein Beispiel die Gesundheitsbranche an. Wenn bald die Babyboomer-Generation in den Ruhestand gegangen ist, wird Fachkräftesicherung in der Pflege zur Herausforderung. Auch im IT-Sektor, im Baugewerbe und in der Mechatronik- und Automatisierungstechnik müssen Unternehmen neue Strategien für die Fachkräftebindung entwickeln.
Weitere Informationen: Fachkräftemonitoring
Jobprofile verändern sich, die Ansprüche an die Kompetenzen der Mitarbeitenden steigen. Die Antwort: Beschäftigte weiterbilden. Mit Upskilling und Reskilling schließen Sie Kompetenzlücken in der Belegschaft. INQA zeigt die sechs Schritte zum Erfolg.
Das Team des Bauunternehmens Hildebrand Bau hat sich intensiv mit seiner Arbeitskultur beschäftigt und einen Kulturwandel herbeigeführt. Wie Geschäftsführer Frank Hildebrand es geschafft hat, seinen Beschäftigten ein besseres Arbeitsumfeld zu bieten.
Durch Mitarbeiterbefragungen und Selbstreflexion ist es der AVG Köln gelungen, die eigene Unternehmenskultur an die neuen Herausforderungen der Arbeitswelt anzupassen.
Das Medizintechnikunternehmen ASSKEA will auch in Zukunft wettbewerbsfähig sein. Eine gute Unternehmenskultur sowie qualifizierte und zufriedene Mitarbeiter*innen sichern die Wettbewerbsfähigkeit.
Unternehmen investieren in Qualifizierung
Für die langfristige Fachkräftesicherung setzen Betriebe vor allem auf ein gutes Betriebsklima und attraktive Vergütung. Auch strategische Personalplanung spielt für Firmen eine Rolle: Viele führen eine systematische Altersanalyse durch und mit einem Personalplan verfügen sie über ein weiteres wichtiges Instrument zur Fachkräftebindung. Zunehmend werden auch die sozialen Medien bei der Personalsuche genutzt. Immer mehr Betriebe sind zudem bereit, mit Maßnahmen zur beruflichen Weiterbildung in die Fachkompetenz und Arbeitsqualität der eigenen Belegschaft zu investieren.
Ursachen für den Fachkräftemangel sind vielfältig, vor allem aber stehen dem Arbeitsmarkt im Zuge des demografischen Wandels perspektivisch immer weniger Menschen zur Verfügung.
Wechselwillige Beschäftigte hoffen auf besseres Gehalt und andere Arbeitsinhalte
Neben einer strategischen Personalplanung sollten Unternehmen die Perspektive der Beschäftigten berücksichtigen. Mitarbeiter*innen, die über einen Wandel nachdenken, sind oft gut qualifizierte, besonders engagierte und in Führungspositionen arbeitende Personen. Wenn sie über eine berufliche Veränderung nachdenken, liegt es oft daran, dass sie sich eine bessere Bezahlung oder veränderte Arbeitsinhalte wünschen. Hier können Betriebe bei der Fachkräftesicherung ansetzen.
Die Netzwerke „Agentur Wendlandleben“ und „Onboarding@Münsterland“ unterstützen Fachkräfte und Unternehmen bei der Jobsuche und Stellenbesetzung. Dabei setzen sie auf Ortskenntnis und Macher-Mentalität.
Unternehmen brauchen qualifizierte Fachkräfte. Setzen Sie auf eine strategische Personalentwicklung und nutzen Sie die wertvollen Potenziale, die in Ihrem Betrieb bereits schlummern. Fünf erprobte Instrumente helfen.
Betriebe, die auf agiles Arbeiten umstellen, müssen Beschäftigte auch qualifizieren. So hat es der IT-Dienstleister Dataport gemacht.
Weiterbildung ist der Motor für Innovation und Fortschritt – auch für KMU. Mit diesen Weiterbildungsangeboten finden KMU zu ihrer eigenen Weiterbildungsstrategie und sorgen für die Zukunft vor.
Arbeitsqualität entscheidet mit über Attraktivität des Unternehmens
Auch die Arbeitsqualität spielt für Beschäftigte und ihre Verbundenheit zum Unternehmen eine bedeutende Rolle. Die Studie „Arbeitsqualität und wirtschaftlicher Erfolg“ aus dem Jahr 2019 bietet wichtige Erkenntnisse für die Personalentwicklung. Neben Vergütung und Betriebsklima sehen viele Betriebe demnach die Arbeitsqualität als Hebel, um Mitarbeiter*innen zu finden und zu halten. Dazu greifen sie zu verschiedenen Maßnahmen:
- 70 Prozent der Unternehmen bieten regelmäßige Mitarbeitergespräche an und tragen so zu einer Atmosphäre der Wertschätzung bei.
- 40 Prozent der Mitarbeiter*innen finden die Möglichkeit, im Homeoffice zu arbeiten, motivierend.
- 42 Prozent der befragten Beschäftigten nahmen an Weiterbildungen teil – oft eine Voraussetzung für den beruflichen Aufstieg.
Die Studie belegt, dass viele Unternehmen bereits Maßnahmen ergriffen haben, um die Arbeitsqualität zu verbessern und auf diese Weise Mitarbeiter*innen zu finden und zu halten.
Hier finden Sie weitere Informationen über die Studie „Arbeitsqualität und wirtschaftlicher Erfolg“.
Weiterbildung steigert Zufriedenheit der Beschäftigten
Viele Führungskräfte haben längst verstanden, dass sich Investitionen in die Qualifikation der Mitarbeiter*innen langfristig auszahlen. Immer häufiger nehmen Beschäftigte an beruflichen Weiterbildungen teil – durchschnittlich an sieben Tagen im Jahr. Vor allem Mitarbeiter*innen, die ohnehin schon hochqualifiziert sind, wollen noch dazulernen. Für Unternehmen macht sich das doppelt bezahlt: Durch Weiterbildung steigt die Qualifizierung der Beschäftigten und zugleich erhöht sie in der Regel die Bindung an das Unternehmen.
Betriebliche Weiterbildung sollte kein Luxus sein. Wir zeigen, wie Unternehmen und Mitarbeiter*innen gleichermaßen von regelmäßiger Weiterbildung profitieren können.
Von A wie Arbeitsbedingungen im Homeoffice bis Z wie Zukunftsfähige Unternehmenskultur erklärt das Homeoffice ABC die wichtigsten Begriffe rund um das mobile Arbeiten.
Mit einer strategischen Personalplanung können kleine und mittlere Unternehmen sicherstellen, dass jederzeit ausreichend qualifizierte Mitarbeiter*innen beschäftigt sind. Das Fünf-Schritte-Verfahren hilft Ihnen, die Personalplanung umzusetzen.
Die Unternehmenskultur hat starken Einfluss auf die Fachkräftesicherung. Wenn KMU in ihre Unternehmenskultur investieren, können sie viel erreichen: Sie heben zum Beispiel die Personalpolitik auf ein neues Niveau und stärken ihre Arbeitgebermarke.
Neue Mitarbeitende finden: Mit Hilfe der Design Thinking-Methode können kleine und mittlere Unternehmen kreativ und erfolgreich die Suche nach Fachkräften angehen.
Was Unternehmen gegen den Fachkräftemangel tun können und wie Sie Ihre Angestellten halten.
Gerade für KMU sind Fachkräftenetzwerke ein starker Hebel. Das Beispiel eines Automobilzulieferers zeigt den positiven Effekt.
Der Betriebsrat als Partner bei der strategischen Personalplanung
Zwar ist die Personalentwicklung Aufgabe der Geschäftsführung, dennoch kann die Einbeziehung des Betriebsrates bei der strategischen Personalplanung nützlich sein. Unternehmen, die dabei den Betriebsrat als beratenden Partner mitwirken lassen, gewinnen wertvolles betriebliches Know-how. Zu Betriebsrät*innen werden meist Personen gewählt, die schon eine Weile im Betrieb arbeiten. Sie kennen die Beschäftigten, ihren familiären Hintergrund, ihre Fähigkeiten, vielleicht auch ihre Schwächen. Wenn Unternehmensleitung und Betriebsrat vertrauensvoll zusammenarbeiten, können geplante Personalmaßnahmen aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet werden. Im Idealfall werden Situationen von Unter- oder Überforderung vermieden und Stellen passend besetzt – ein Beitrag zur Mitarbeitermotivation und Zufriedenheit im Betrieb.
Am Ende profitieren Betriebe und Beschäftigte, wenn Stellenbesetzungen und Übergaben besser geplant und Weiterbildungen stärker auf die wirklichen Bedarfe zugeschnitten sind.
Weitere Informationen zum Thema bietet die INQA-Handlungshilfe „Strategische Personalplanung mit Weitblick – Ein Ratgeber für Betriebsräte“ – hier finden Sie die Zusammenfassung.
Wissensplattformen und digitale Tools können Unternehmen dabei helfen, mit der Digitalisierung Schritt zu halten. Zwei Softwareunternehmen geben Einblicke, wie sie ihrem Team neue Kompetenzen vermitteln.
Um Unternehmen für morgen gut aufzustellen, brauchen auch Führungskräfte Weiterbildung. So gehen die Lufthansa und die Bundesagentur für Arbeit dieses Thema an.
Arbeitsqualität und wirtschaftlicher Erfolg hängen zusammen. Eine repräsentative Langzeitstudie zeigt, auf welche Maßnahmen Unternehmen setzen, um die Arbeitsqualität zu steigern und Fachkräfte langfristig zu binden.
Belegschaften gemeinsam entwickeln: Bei der strategischen Personalplanung können Betriebsrät*innen wertvolle Unterstützung leisten.
Tragen Sie sich ein in den INQA-Verteiler und machen Sie mit uns Arbeit besser!
Hier finden Sie unsere Datenschutzerklärung. Über einen Link im INQA-Newsletter können Sie sich jederzeit abmelden.