Gesundheit 3 Minuten Lesezeit Die psy­GA-An­ge­bo­te auf ei­nen Blick bei IN­QA Startseite Themen Gesundheit Psychische Gesundheit am Arbeitsplatz
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  • Psychische Gesundheit ist eine unverzichtbare Grundlage für das Wohlbefinden und die Motivation von Mitarbeitenden – und damit auch für den Unternehmenserfolg.
  • Durch das Projekt „Psychische Gesundheit in der Arbeitswelt – psyGA“ wurden vielfältige Angebote für die betriebliche Praxis erstellt. Hier haben wir wesentliche Maßnahmen gebündelt.
  • Betriebe können durch die Gestaltung der Arbeitsbedingungen einen positiven Einfluss auf die psychische Gesundheit ihrer Beschäftigten nehmen.

Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Psychische Belastungen sind längst kein Randthema mehr. Denn der psychische Druck auf Beschäftigte in Betrieben hat zugenommen und ist vielfältig. Langfristig kann er zu Arbeitsausfällen führen und damit auch den Unternehmenserfolg gefährden. Der Druck reicht von Personalmangel und der damit verbundenen Mehrarbeit und Arbeitsverdichtung über die Sorge, irgendwann durch Roboter und Künstliche Intelligenz ersetzt zu werden, bis hin zum Balanceakt, Beruf und Privatleben miteinander in Einklang zu bringen. Die Folgen dieser Belastungen lassen sich seit Jahren in den Statistiken nachlesen: Angststörungen, Panikattacken, Depressionen und Burn-out gehören heute zu unserer modernen Gesellschaft. 2022 entfielen fast 130 Millionen Arbeitsunfähigkeitstage (14,4 %) auf psychische Störungen und Verhaltensstörungen – mehr als doppelt so viel wie 2011. Lediglich Muskel- und Skeletterkrankungen und Krankheiten des Atmungsystems sorgten für noch mehr Krankheitstage (Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin 2023).

Die Rolle der Unternehmen bei der psychischen Gesundheit

Betriebe sind nicht machtlos gegenüber dieser Entwicklung. Sie können durch die Gestaltung der Arbeit viel zu psychischer Gesundheit beitragen. So wie eine gute Schutzausrüstung vor Verletzungen schützt, so beugt eine gute Führung und Arbeitsorganisation Erschöpfung vor. Doch auch wenn seit 2013 im Arbeitsschutzgesetz festgelegt ist, die psychische Gesundheit der Beschäftigten in den Blick zu nehmen, ist dies noch nicht überall selbstverständlich. Auch weil beim Thema „Psyche“ viele an Erkrankungen denken, die weniger „normal“ sind. Aufklärung hat hier in den letzten Jahren zu mehr Normalisierung beigetragen. Dennoch bleiben Aktivitäten zur psychischen Gesundheit im Betrieb häufig erklärungsbedürftig. INQA unterstützt deshalb insbesondere kleine und mittlere Unternehmen (KMU) dabei, eine gesundheitsförderliche Unternehmenskultur zu schaffen. Das umfasst konkrete Tools, Materialien zur Kommunikation sowie Argumentationshilfen, um auch skeptische Kolleg*innen zu überzeugen.

Das Projekt „psyGA“ für mehr psychische Gesundheit in der Arbeitswelt

Im INQA-Projekt „psyGA – psychische Gesundheit in der Arbeitswelt“ wurden vielfältige Angebote für Unternehmen und Beschäftigte entwickelt – in interdisziplinärer Zusammenarbeit von Politik, Wirtschaft, Sozialpartnern, Sozialversicherungsträgern und Wissenschaft, mit Unterstützung von 39 Kooperationspartnern und unter Leitung des BKK Dachverbandes e. V.. So entstanden praxisnahe und wissenschaftlich fundierte Lösungen, mit denen Betriebe die psychische Gesundheit stärken können. Der Leitgedanke dahinter: Prävention und Gesundheitsförderung zahlen sich langfristig aus, gerade vor dem Hintergrund verstärkter Fachkräfteengpässe in vielen Branchen. Die psyGA-Angebote helfen dabei, Arbeit gesund zu gestalten und das Thema zu enttabuisieren, damit langfristig psychische Fehlbelastungen reduziert und die psychosozialen Ressourcen gestärkt werden. Nach über zehn Jahren erfolgreicher Projektlaufzeit sind das psyGA-Wissen und die psyGA-Angebote heute ein wesentlicher Teil der Themensäule Gesundheit bei INQA.

Vom psyGA-Wissen profitieren: An diesen Stellen können Betriebe und Beschäftigte ansetzen

Folgende Kernerkenntnisse aus dem Projekt sollten Unternehmen und ihre Mitarbeitenden im Blick haben, um die psychische Gesundheit zu stärken:

Psychische Gesundheit betrifft die gesamte Arbeitsorganisation.
Am Anfang sollte stets die Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastungen stehen. Wie sie geht, zeigen diese Empfehlungen für die betriebliche Praxis (PDF). Grundsätzlich gilt: Die Förderung der psychischen Gesundheit ist nicht die Aufgabe einer einzelnen Person, auch mit einer Mental-Health-App oder einem Obstkorb ist es nicht getan. Vielmehr muss das Thema umfassend verankert werden, z.B. durch den Aufbau eines betrieblichen Gesundheitsmanagements, siehe Handlungshilfe Gesunde Mitarbeiter – gesundes Unternehmen - Eine Handlungshilfe für das Betriebliche Gesundheitsmanagement (PDF, 5 MB). Nehmen Sie Krankheitszahlen und Mitarbeitendengesundheit auch als Erfolgsfaktoren in die Unternehmensbilanz oder strategische Unternehmenssteuerung auf – und überprüfen Sie sie regelmäßig. Tipp für kleinere Betriebe: Bündeln Sie Ihre Kräfte durch Betriebsnachbarschaften.
Auf gesunde Führung kommt es an.
Bei Belastungen und dem Umgang mit Stress spielen Führungskräfte eine zentrale Rolle. Denn eine wichtige Aufgabe als Führungskraft ist es, gute Arbeitsbedingungen mit ausreichenden Ressourcen zu schaffen. Dazu gehört, für ein gesundes Betriebsklima zu sorgen und dabei auch die eigene psychische Gesundheit im Blick zu behalten. Ausführliches Praxiswissen finden Führungskräfte in der Handlungshilfe „Kein Stress mit dem Stress“ (PDF). Hilfreiche Selbstchecks und Wissenseinheiten bietet darüber hinaus das eLearning-Tool für Führungskräfte.
Auch die Mitarbeitenden können ihre Gesundheit in den Blick nehmen.
Hilfe zur Selbsthilfe – auch das ist wichtig, um Überlastung am Arbeitsplatz vorzubeugen. Für Beschäftigte gibt es eine Reihe wirkungsvoller Maßnahmen zur Stressbewältigung und Ressourcenstärkung. Umfassend aufbereitet sind diese in der Handlungshilfe „Kein Stress mit dem Stress“ (PDF) und dem eLearning-Tool für Beschäftigte. Hier können Mitarbeitende individuell herausfinden, wo Ihre Be- und Entlastungsquellen liegen. Das hilft, dem Stress gezielt gegenzusteuern.
Branchenspezifische Angebote liefern noch zielgerichtetere Lösungen.
Herausforderungen und psychische Belastungsfaktoren können in verschiedenen Branchen und Berufsgruppen durchaus variieren. Die erfolgreiche Reihe „Kein Stress mit dem Stress“ wurde deshalb zusätzlich für verschiedene Branchen und Zielgruppen mit eigenen Publikationen erweitert: für Handwerksbetriebe, für Pflegeeinrichtungen, für das Gastgewerbe, für Handel und Warenlogistik, für den öffentlichen Sektor sowie für Betriebs- und Personalräte. Für Betriebe und Beschäftigte in diesen Bereichen gibt es so noch zielgerichtete Angebote zur Stärkung der psychischen Gesundheit.

INQA hat das Praxiswissen – nutzen Sie es!

Sie sehen: Um psychische Belastungen zu reduzieren, müssen Betriebe das Rad nicht neu erfinden. Das Projekt psyGA hat wichtige Grundlagenarbeit geleistet und wertvolles Wissen zusammengetragen. Die entwickelten Angebote finden Sie in den INQA-Wissensbereichen Psychische Gesundheit am Arbeitsplatz und Gesunde Arbeitsorganisation. Jetzt sind Sie dran: Werden Sie mit INQA aktiv und stärken Sie die psychische Gesundheit auch an Ihrem Arbeitsplatz. Es ist vielleicht nicht immer einfach, aber machbar und lohnenswert!

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